Zielgruppe

Eine der wichtigsten Fragen, die im Vorfeld einer Freizeit zu klären sind, ist die Frage nach der Altersbegrenzung der Teilnehmenden, vor allem im Kinder- und Jugendalter. Welche Altersgruppe an einer Freizeit teilnimmt, bestimmt das Programmangebot wesentlich mit.

Eine der wichtigsten Fragen, die im Vorfeld einer Freizeit zu klären sind, ist die Frage nach der Altersbegrenzung der Teilnehmenden, vor allem im Kinder- und Jugendalter. Welche Altersgruppe an einer Freizeit teilnimmt, bestimmt das Programmangebot wesentlich mit. Seit Jahren bewährt hat sich die Aufteilung in Kinder (6 bis 11 Jahre), Teens (13 bis 16 Jahre), ältere Jugendliche (16 bis 19 Jahre) und Junge Erwachsene (18 bis 27 Jahre). Außerdem gibt es zunehmend Angebote für „Pre-Teens“ (10 bis 13 Jahre).[1]

„Nirgendwo sonst im Leben unterscheiden sich Gleichaltrige so deutlich voneinander wie im Jugendalter.“[2]

Schon diese jeweils relativ enge Altersbegrenzung umfasst Menschen mit sehr unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen, die eine hohe Anforderung an das planende und durchführende Team stellt.[3] Doch immer wieder stellt sich aufgrund von Teilnehmerzahl oder guten Kontakten die Frage, ob diese enge Altersbegrenzung erweiterbar ist. Grundsätzlich gilt, dass das Entwicklungsalter oft nicht dem tatsächlichen Alter entspricht, eine Entscheidung im Einzelfall also durchaus begründet sein kann.

Gleichzeitig ist unbedingt zu beachten, dass Kinder und Teens sich sehr stark in den Bedürfnissen und Ansprüchen unterscheiden, die sie an eine Freizeit stellen. Eine Mischung der Altersgruppen kann für einzelne Tage oder bestimmte Aufträge sinnvoll und bereichernd sein, auf längere Sicht aber frustriert sie die Teilnehmenden.

Ob Teens und Jugendliche auf unterschiedliche Freizeiten fahren oder gemeinsam ihren Urlaub verbringen, hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich ist es reizvoll und lohnend, für Teens und Jugendliche jeweils ein eigenes, spezifisches Programm zu entwickeln. Dabei brauchen die Teilnehmenden umso mehr (tages-)strukturierende Angebote je jünger sie sind.

Bei der Ausweitung der Altersstruktur einer Junge Erwachsenen-Freizeit auf unter 18-Jährige ist zu beachten, dass Minderjährige andere Anforderungen an die Aufsichtspflicht stellen als die bereits Volljährigen. Das Gleiche gilt entsprechend für unter 16-Jährige. (Vgl. Kap. „7.8 Aufsichtspflicht“.)

Entwicklungspsychologische Basics

Für Kinder ist eine Freizeit häufig die erste Gelegenheit, bei der sie längere Zeit von ihren Eltern getrennt sind. Das ist für Kinder und Eltern eine Herausforderung! Wenn sie diese jedoch gut bewältigen, können sie andere Rollen als in ihrer Familie ausprobieren und in ihrem Selbstbewusstsein wachsen.

Die zentrale Frage für Teens, Jugendliche und auch Junge Erwachsene ist die Frage nach der eigenen Identität. Wer bin ich? Wen sehen die anderen in mir? Wer bin ich ohne meine Eltern? Eine Freizeit bietet einen idealen Rahmen für die Erforschung dieser Fragen, für neue Freundschaften und im besten Fall einen Schutzraum für ein Sich-selbst-Erproben!


 

Zeitpunkt: noch über ein Jahr

Checkliste Absprachen

  • Welche Altersgruppe habt ihr vor Augen?
  • Ist es sinnvoll, die Altersbegrenzung stärker einzugrenzen / zu erweitern?
  • Ist das Team breit genug aufgestellt, um alle Teilnehmenden anzusprechen?
  • Soll es besondere Angebote für Ältere/Jüngere oder Mädchen/Jungen geben?

[1] In der Vergangenheit zählte man die Pre-Teens zu den Kindern, doch weil die Pubertät immer früher einsetzt, unterscheiden sich die Interessen dieser Altersgruppen zunehmend.

[2] Oerter, Ralf / Montada, Leo: Entwicklungspsychologie, Beltz, Weinheim 41998, S. 335.

[3] Insbesondere bei den Pre-Teens ist in der Programmplanung zu beachten, dass Mädchen in diesem Alter in der Regel körperlich und zum Teil auch geistig weiter entwickelt sind als Jungen.


Dieser Text ist ein Auszug aus „Der Freizeitplaner. Freizeiten einfach gut planen – durchführen – nacharbeiten“, © buch+musik ejw-service gmbh, www.ejw-buch.de.
Verwendung mit freundlicher Genehmigung.